Betrug an Senioren: die Maschen |
Mittwoch, den 15. Juni 2011 um 08:54 Uhr | |
Senioren werden immer häufiger Opfer von BetrügernAls ich Kind war, hat meine Familie öfters die Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" gesehen. Die alten Betrügermaschen von damals sind natürlich noch heute aktuell: falsche Polizisten verschaffen sich Zutritt zur Wohnung, auf Kaffeefahrten wird überteuerte Billigware verkauft und auch den plötzlich auftauchenden Neffen, der dringend Geld braucht, gibt es heute noch. Dennoch: die Zeiten haben sich geändert und die Nepper, Schlepper, Bauernfänger von früher haben sich der technischen Entwicklung angepaßt.
TelefonterrorEin Großteil der Betrügereien an Senioren passiert heute am Telefon. Ganze Callcenter rufen gezielt bei Menschen mit "alten" Vornamen an, um auf die eine oder andere Masche ihre Nutzlosprodukte an den Mann zu bringen. Hier einige Beispiele, die mir zu Ohren gekommen sind: Da soll man angeblich bei einem kostenpflichtigen Gewinnspiel teilnehmen und kann nun kündigen: entweder in 3 Monaten oder in 6. Natürlich möchten alle so schnell wie möglich da raus. Bei einem Kontrollanruf - der aufgezeichnet wird - heißt es dann nur: "Ja, ich spiele noch für 3 Monate mit". Natürlich hatte man in Wahrheit nirgends mitgespielt und hätte nie "kündigen" müssen. Oder: man hat angeblich bereits ein Abo, das man nicht bezahlt hat. Wenn man einer Strafanzeige wegen Betruges entgehen möchte, kann man gern die Zeitung XY bestellen, dann würde der Herr Telefonterrorist davon absehen, den Fall an die Staatsanwaltschaft weiterzugeben. Natürlich hatte man in Wahrheit kein Abo. Oder: man bekommt ja so viele Anrufe. Gegen einen saftigen Obolus würde die Adresse in Sperrlisten eingetragen werden, so dass man dann garantiert seine Ruhe hat. Im anschließenden "Kontrollgespräch" wird dann wieder nur aufgezeichnet, dass man X € pro Monat zahlt. Natürlich geben diese Sperrlisten in Wahrheit keinerlei Garantie - können sie auch gar nicht, denn niemand ist dazu verpflichtet, irgendwelche Sperlisten abzugleichen. An der HaustürSeit Jahren ebenfalls ein Renner: die Weinlieferung an der Haustür. Der Lieferant hat das EC-Lesegerät gleich mit dabei, damit wird die Abbuchung sofort ausgelöst. Besprochen werden z.B. 6 Flaschen Wein, unterschreiben tut man aber für 6 Kästen á 12 Flaschen. Da man als alter Mensch bei der Lieferung nicht mit in den Keller kommt, bemerkt man den Irrtum meist erst nach Monaten.
Was kann man tun?Rat im Internet ist für Senioren immer noch ein Problem. Darum habe ich jetzt das Senioren-Telefon neu eingerichtet. Hier erhalten Senioren eine erste Beratung. Auf Wunsch kann auch mit einem Anwalt gesprochen werden, das kostet dann 10 € pro Rechtsgespräch. Unverbindliche Auskünfte ohne Rechsberatung sind hingegen kostenlos (bis auf die Kosten für ein Festnetzgespräch nach Potsdam).
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Aktualisiert ( Donnerstag, den 27. Oktober 2011 um 22:53 Uhr ) |
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